Im diesem Blogartikel beschäftigen wir uns mit einem spannenden Thema, welches derzeit verstärkt zum Inhalt zahlreicher TV-Werbespots großer deutscher Banken gemacht wird.
Wir tauchen heute ein Stück weit in die Welt des „Mobilen Bezahlens“ ein. Mobiles Bezahlen, im hippen Neudeutsch auch "mobile payment" genannt, gehört zur Riege der Fintech-Lösungen.
Nie mehr nach Bargeld in der Tasche kramen, sondern einfach mit dem stets griffbereiten Smartphone an der Kasse bezahlen.
Was für viele Menschen noch wie Zukunftsmusik klingt, ist bereits vielerorts Wirklichkeit.
In immer mehr Geschäften und Unternehmen können wir unsere Brieftasche stecken lassen und mit unserem mobilen (Fast-)Alleskönner bezahlen. In einer aktuellen Umfrage (hier ein Artikel zur Umfrage) gab ein Drittel aller Deutschen an, schon einmal mit dem Smartphone oder der Smartwatch am Arm an der Kasse bezahlt zu haben.
Dabei ist das mobile Bezahlen technisch betrachtet nicht viel mehr als eine Weiterentwicklung einer Kreditkarten- oder EC-Kartenzahlung.
Bislang konnte man in Ladengeschäften aber eben nur mit einem Magnetstreifen oder einem Chip auf der Bankkarte zahlen. Bei dem neuen Verfahren werden Daten, die für den Bezahlvorgang notwendig sind, einfach per Funk oder mittels Strichcode übertragen.
Beinahe überall dort, wo man mit EC- oder Kreditkarte kontaktlos zahlen kann, wird auch bereits mobiles Bezahlen per Smartphone unterstützt.
Mit dem Handy bezahlen kann doch keinesfalls sicher sein!?
Ich möchte an dieser Stelle keine Debatte über die Sicherheit von Kreditkartenzahlungen, Bargeld oder mobiles Bezahlen via Smartphone heraufbeschwören. Doch so viel sei an dieser Stelle dazu gesagt: Das Bezahlen mit dem Smartphone ist auch nach Expertenmeinungen sicherer als der mit Bargeld oder Karte. Selbstverständlich kann mir, ähnlich wie bei Bargeld und Karte, auch mein Handy gestohlen werden, doch durch den Passwort-Schutz und zusätzlicher Gesichtserkennung aktueller Handy-Generationen, ist ein nicht autorisiertes Bezahlen per Smartphone durch einen Dritten nahezu ausgeschlossen.
Für den Bezahlvorgang selbst, benötigt man aktuell noch ein Telefon mit NFC-Chip, sowie die App der eigenen Bank, die das mobile Bezahlen anbietet. Die Abkürzung NFC steht für „Near Field Communication“ und stellt eine moderne Art der Funktechnik dar, mithilfe derer unsere Smartphones u.a. Verbindung zu Zahlungsterminals aufbauen können.
Dabei werden nicht, wie oftmals vermutet, irgendwelche Wellen durchs komplette Einkaufszentrum, vorbei an dreißig potenziellen Hackern geschickt, sondern, wie es der Name dann doch vermuten lässt, nur innerhalb weniger Zentimeter ausgestrahlt.
Neben den klassischen Banken haben vor allem auch die bekannten Technologie-Giganten wie Apple und Google das Potenzial des kontaktlosen, mobilen Bezahlens für sich und ihre Kunden entdeckt.
Im Fall von Apple haben Kunden bereits seit kurzem die Möglichkeit mit "Apple Pay" an dieser Technologie teilzunehmen. Andere Unternehmen werden es dem Tech-Vorreiter aus dem kalifornischen Cupertino gleichtun und in naher Zukunft ebenfalls den Deutschen Markt mit eigenen Mobile-Payment-Zahlungssystemen bevölkern.
Ich persönlich bin der Meinung, dass wir in wenigen Jahren fast ausschließlich mit unseren mobilen Endgeräten bezahlen werden.
Wobei auch dies vermutlich nur eine weitere Stufe auf dem Weg zum komplett kassenlosen Bezahlen sein wird. Erste Feldversuche mit Amazons Supermarkt ohne Kassen sind ja bereits erfolgreich verlaufen. (Hier ein kurzer Bericht mit Video)
Bis sich solche Möglichkeiten jedoch flächendeckend durchsetzen und alle rechtlichen und relevanten Aspekte geklärt sind, erachte ich das mobile Bezahlen als nächsten größeren Sprung weg vom Bargeld.
Nicht etwa, weil es bald kein Bargeld mehr geben wird, sondern vielmehr, weil es zuweilen bequemer und unter Umständen sogar sicherer sein kann, kontaktlos mit einem mobilen Endgerät zu zahlen als Geld mit sich herumtragen zu müssen.
Dabei muss es auch nicht immer das Smartphone sein, über das wir eine Zahlung ausführen. Auch andere tragbare Endgeräte, sogenannte Wearables, wie beispielsweise Smartwatches, könnten dann dazu verwendet werden.
Spürbar ist bereits heute der Trend, dass sogenannte Kurz-Nachrichten-Dienste wie unter anderem der „Facebook Messenger“ oder das chinesische Pendant zu Whatsapp, WeChat genannt, eigene Bezahl-Optionen direkt in ihre Nachrichten-Apps integrieren.
Alleine in China nutzen bereits über 500 Millionen Menschen die Möglichkeit, per WeChat-App in Geschäften mobil zu zahlen.
In Europa ist diese Technologie indes noch nicht so weit verbreitet. China zeigt uns mit ihren Erfahrungen jedoch erneut, was auch im Alltag möglich ist. Eine halbe Milliarde Menschen treten den Beweis Tag für Tag an.
Wir dürfen auch getrost davon ausgehen, dass hier Apple, Google und Amazon einen großen Teil des Marktes unter sich ausmachen werden können. Denn die Frage stellt sich wohl nicht, ob sich das mobile Bezahlen durchsetzen wird, sondern nur, bis wann es bei uns flächendeckend genutzt wird und wer bis dahin die meisten Kunden auf seiner Seite hat.
Herzlichst
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