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"This is only the beginning." - Wie das Smartphone unser Leben verändert hat.


"This ist only the beginning."...mit diesem Slogan startete das US-amerikanische Unternehmen Apple im Jahr 2007 eine weltweite Technologierevolution.

Steve Jobs stellte in diesem Jahr das berühmte iPhone vor, bis heute das Flaggschiff des Unternehmens aus Palo Alto in Kalifornien und der Klassenprimus, der, ähnlich wie der Golf von Volkswagen, eine eigene Klasse geschaffen hat, an dem sich Konkurrenten bis zu diesem Tage hin messen lassen müssen.

In meinem heutigen Blogartikel spreche ich daher auch immer wieder speziell von Apples iPhone, steht es doch in diesem Kontext für die Technologie der Smartphones im Allgemeinen.

Was genau führte mit dem Startschuss im Jahr 2007 dazu, dass die mobilen Alleskönner einen derartigen Einfluss auf unser Leben haben und heute alleine in Deutschland über 78 Millionen Menschen ein Smartphone besitzen und tagtäglich nutzen?

Einen Erklärungsansatz finden wir, wenn wir uns genauer anschauen, wie ein wohl typischer Tagesablauf von einigen von uns aussieht.

Wir lassen uns morgens unsanft von unserem Wecker (viele verwenden hierfür bereits ihr Smartphone) wecken. Kurz darauf wandert der erste halbwache Blick auf die ungelesenen E-Mails und Nachrichten, wir checken das Wetter und den Verkehr, auf dem Weg zur Arbeit oder zum ersten Termin hören wir unsere Lieblingsmusik oder ein neues Hörbuch und schießen auf dem Weg noch schnell ein Foto der kleinen Katze, die sich auf der Fensterbank im Nachbarhaus räkelt. (Letzteres ist zumindest bei mir so) Zwischendurch lesen wir noch die neuesten Artikel, checken die jüngsten Sportergebnisse, begutachten unsere ToDo-Liste für den Tag und chatten kurz mit Freunden oder Geschäftspartnern.

In einer fremden Stadt lassen wir uns zum nächsten Restaurant navigieren, uns die schönsten Sehenswürdigkeiten zeigen oder uns zum nächstgelegenen Parkplatz lotsen.

Alle, wirklich alle Handlungen in den oberen Zeilen führen wir doch zumeist über unser Smartphone aus. Und jedem von uns fallen sicher weitere zehn Dinge ein, für die man sein Smartphone, außer zum Telefonieren und Nachrichtenschreiben, noch verwenden könnte.

Das Smartphone ist innerhalb von nunmehr zehn Jahren von einem Nischenprodukt zu einem Alleskönner geworden, den wohl niemand mehr missen möchte. Und kaum eine andere Technologie hat sich so schnell verbreitet, wie die der Smartphones.

Ob Steve Jobs bei der Vorstellung des iPhones im Jahr 2007 selbst erwartet hätte, dass seine Geräte ganze Branchen umwälzen werden, können wir heute nicht mit Gewissheit sagen. Das Potenzial dazu, so möchte man glauben, haben er und sein Entwicklerteam damals bereits gesehen.

Schauen wir uns doch nur mal eine der wichtigsten Funktionen moderner Smartphones an. Die Kamera.

Kaum ein Aspekt wurde von Smartphones so stark revolutioniert wie die Art, wie und in welcher Quantität wir fotografieren.

Und nicht nur die Amateurfotografie hat sich gewissermaßen disruptiv verändert, was so manchen Hersteller konventioneller Kameras bis heute hin um die eigene Existenz kämpfen lässt.

Denn, wenn selbst namhafte und mit Millionen an Marketingbudget ausgestattete Unternehmen wie Burberry und Bentley zum iPhone greifen, um ihre Produktspots via Smartphone in Szene zu setzen, spätestens dann weiß man als Kamerahersteller, dass man wohl oder übel die Rolle eines Dinosauriers innehat.

Doch vor allem die Art, wie und welche Aufnahmen wir heute machen, hat sich erst mit den Smartphones entwickelt. Stichwort: Selfies.

Das Selfie: Die populäre neue Form der Selbstdarstellung

Bevor es das Smartphone gab, habe zumindest ich nie Menschen mit Kameras in Städten gesehen, die sich vor Gebäuden, Geschäften oder anderen Objekten selbst fotografiert haben. Gebäude und Sehenswürdigkeiten ja klar, Passanten kurz die eigene Kamera in die Hand gedrückt, mit der Bitte, ein schnelles "Beweisfoto" zu schießen, auch das. Aber sich selbst vor dem besagten Objekt? Dieses Szenario darf man wohl der Smartphone Technologie mit ihren leistungsstarken Frontkameras zuschreiben. Mir ist bis dahin auch noch nie jemand untergekommen, der mit seiner Spiegelreflexkamera mit Halsband seinen Burger mit Fritten fotografiert hätte.

Diese Ausprägungen beobachten wir auch erst, seit es das Smartphone gibt. Mit den digitalen Alleskönnern entstand eine neue populäre Form der Selbstdarstellung. Hier spielt sicher auch die wachsende Bedeutung sozialer Medien wie beispielsweise Facebook eine entscheidende Rolle. Denn nur, wenn ich mein Burger-Bild auch mit der "Welt" teilen kann, scheint ein Foto erst so richtig Sinn zu machen.

In einer Welt, die sich zudem immer schneller zu drehen scheint, wirkt es für die meisten von uns unentbehrlich, stets über neue Entwicklungen in Politik, Wirtschaft, Technologie und so weiter auf dem Laufenden zu sein. Internetfähige Smartphones bringen uns dabei sogar Echtzeit-Nachrichten in unsere Hosentasche.

Ereignisse können direkt aufgezeichnet und in Realtime übertragen werden. Wichtige Geschehnisse werden heute, so zeigen es zahlreiche Beispiele, schneller mobil über Netzwerke wie beispielsweise Twitter verbreitet als über Nachrichtenformate im Radio oder Fernsehen.

Telefonieren ist so sehr 2006!

Es gibt Studien darüber, dass Menschen heutzutage bevorzugt via Messenger Dienste à la Whatsapp oder Facebook Messenger kommunizieren als zu telefonieren. Obwohl noch nicht allzu lange her, dass sich das Telefon von Schnur und Haus entkoppelt hat und die größte Freiheit für uns darin bestand, auch unterwegs telefonisch erreichbar zu sein, gibt es seit wenigen Jahren einen spürbaren Wandel. Zwar sind wir auch heute noch stets erreichbar, dem mobilen Gerät in der Tasche sei Dank, jedoch tippen wir lieber über den Touchscreen ein, was wir zu sagen haben als dies kurz telefonisch kundzutun. Das Smartphone hat also definitiv die Art verändert, wie wir kommunizieren. Heute kommunizieren wir, dank Smartphones und Co., verstärkt via bildbasierter Inhalte. Ein Schnappschuss oder ein Emoji sagen oft mehr als tausend Worte. Oder, Hand aufs Herz, hätte jemand bis vor wenigen Jahren ernsthaft für möglich gehalten, dass wir, anstelle mit unserem Gegenüber zu sprechen, ihm bunte Bildchen wie ein *#§%haufen mit Augen, einen Smiley mit zugekniffenem Auge und herausgestreckter Zunge in Kombination mit ein paar Wortfetzen schicken und sich darüber heutzutage niemand ernsthaft wundert?

Vermutlich nicht.

Doch nicht nur die Art, wie wir kommunizieren hat sich mit dem Smartphone verändert, auch die Art wie wir konsumieren hat der mobile Alleskönner revolutioniert. Dass wir Produkte, Urlaube und sonstige Dienstleistungen auch von unterwegs bestellen können, wirkt heute nahezu selbstverständlich und so gar nicht mehr revolutionär. Doch dass wir mittlerweile problemlos und zu überschaubaren Kosten Fernsehsendungen, Filme und Live-Sport und -events via Smartphone streamen können, dass Zauberwort ist "on demand", wird sicher der Fernseh- und Filmbranche in naher Zukunft noch einiges an Kopfzerbrechen bereiten.

"Mein Smartphone ist so unique wie ich selbst" ;-)

Eines der wichtigsten Erfolgsmerkmale, zugleich aber wohl eines der am meisten unterschätzen, ist die Möglichkeit der Personalisierung des Smartphones. Ein Milliarden EURO schwerer Markt für Apps (Anmerkung: Apps ist die Abkürzung für Applikationen und steht für kleine kostenfreie oder kostenpflichtige Zusatzprogramme) ermöglicht es uns, unser Smartphone nach unseren Vorlieben einzurichten. Von der Reise-App über die Nachrichten-App bis zur Mode-App, es gibt wohl kaum einen Bereich, für den es nicht die Zusatzprogramme gibt, mit denen wir unser Smartphone zur individuellen Fernbedienung unseres Lebens machen können.

Wie wird es weitergehen?

Wird das Smartphone überhaupt noch bedeutend weiterentwickelt werden können, oder geht der Trend doch eher Richtung Wearables, wie Smartwatches oder vernetzte Brillen, wie Googles Glass, die uns mit für uns relevanten Daten füttert?

Eines scheint gewiss zu sein. Alleine Apple hat weniger als zehn Jahre gebraucht, um weltweit über eine Milliarde mobile Geräte zu verkaufen. Somit hat ein bedeutender Teil der Menschheit bereits Blut geleckt und wird auch sicher den neuesten Technologien und Anwendungen folgen. Ein Zurück ist nämlich nur schwer vorstellbar.

Was wohl jedoch niemand mit Gewissheit sagen kann, ist, wohin genau die (Technologie-)Reise in den kommenden Jahren gehen wird. Und dennoch werden die Konsumenten, also die meisten von uns, ziemlich sicher unser Verhalten an die neue, jeweils vorherrschende Technologie anpassen. Nicht andersherum.

Freuen wir uns auf eine spannende Zukunft. Speziell Apple wird in diesem Jahr sicher noch ein "Technikschmankerl" für seine Fans bereithalten, wenn mit den neuen iPhone 8 im Winter dieses Jahres ein Jubiläumsmodell ansteht.

Lassen wir uns überraschen.

Herzlichst.

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