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  • AutorenbildHolger Malz

Der Cashflow-Quadrant - Die vier Einkommensarten und was sie über unseren Charakter aussagen

Aktualisiert: 27. Aug. 2020


In diesem Blog-Artikel schauen wir uns ein Modell an, das vor einigen Jahren meine persönliche Einstellung zum Geschäftsleben und zur Art und Weise, wie ich mein Geld verdienen möchte, grundlegend verändert hat.

Das hier vorgestellte Modell nennt sich, leicht eingedeutscht, Cashflow Quadrant und es bildet eine enorm wichtige Basis für das Verständnis über Geld und die Besonderheiten verschiedener Einkommensflüsse.

Es wurde vom amerikanischen Bestseller-Autor Robert Kiyosaki entwickelt.

Der Cashflow Quadrant hilft uns grundsätzlich dabei zu verstehen, aus welchen Bereichen wir unser Einkommen beziehen können und welche Eigenschaften sich aus den jeweiligen Bereichen ergeben.

Mehr als alles andere übt der Unterschied unserer grundlegenden Werte, Stärken, Schwächen und Interessen einen Einfluss auf die Entscheidung aus, in welchem Feld des Quadranten wir unser Einkommen erzielen. Einige Menschen fühlen sich als Angestellte wohl, während andere es hassen, angestellt zu sein. Manche lieben es, Unternehmen zu besitzen, wollen sie aber nicht leiten.

Andere mögen es, Unternehmen zu besitzen und leiten sie auch sehr gern. Bestimmte Menschen wiederum lieben das Investieren, während andere nur das Risiko sehen, Geld zu verlieren.

Die meisten Menschen tragen einen kleinen Teil all dieser Charakterzüge in sich.

Erfolgreich in den vier Feldern des Quadranten zu sein bedeutet häufig, einige Hauptwerte neu umzuverteilen.

Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass man grundsätzlich in allen vier Feldern des Quadranten reich oder arm sein kann. Es gibt in allen vier Feldern Menschen, die Millionen verdienen und andere, die pleite sind. Sich in dem einen oder dem anderen Feld zu befinden ist noch keine Garantie für finanziellen Erfolg.

Welche Buchstaben stehen nun in den vier Feldern und welche Bedeutung haben sie genau?

Oben links finden wir das „A“ für den Angestellten.

Unten links steht ein „S“ für den Selbständigen, oben rechts ein „U“ für den Unternehmer und unten rechts steht ein „I“ für den Investor.

Jeder von uns bezieht sein Einkommen auf irgendeine Weise aus zumindest einem Feld des Cashflow Quadranten.


Angestellte und Selbständige operieren auf der linken Seite des Quadranten, auf der rechten Seite sind diejenigen zu finden, deren Einkommen aus dem eigenen Unternehmen oder aus Kapitalanlagen stammt.

Mit den vier Einkommenstypen verbinden sich auch vier grundlegende Menschentypen, die im Geschäftsleben zu finden sind.

Das Modell hilft dir zu verstehen, auf welcher Seite du gerade operierst und was du zu tun hast, möchtest du das Feld oder sogar die Seite in dem Quadranten wechseln.

Starten wir nun mit dem ersten Feld, dem Angestellten.


Der Angestellte

Der Angestellte arbeitet für jemand anderes. Dies kann eine Person, eine Einrichtung oder ein Unternehmen sein.

Er bringt dabei seine Arbeitsleistung ein und erhält im Gegenzug ein Gehalt.

Der Angestellte tauscht also seine Zeit und Arbeitsleistung gegen Geld.

Er arbeitet somit in einem System.

Würde der Angestellte nicht mehr aktiv arbeiten, also nicht mehr seine Arbeitsleistung und seine Zeit tauschen, würde er auch kein Einkommen mehr beziehen.

Sein Einkommen hängt also zu 100% davon ab, dass er selbst eine Arbeitsleistung erbringt.

Menschen, die sich im A-Feld befinden, also als Angestellte arbeiten, wählen häufig bewusst oder unbewusst dieses Feld, weil sie mit ihrem Beruf als Angestellter Sicherheit verbinden.

Für sie ist auch oftmals das der vermeintlich sichere Arbeitsplatz wichtiger als beispielsweise die Bezahlung.

Der Selbständige


Selbständige sind Menschen, die ihr eigener Chef sein - oder ihr eigenes Business aufziehen wollen.

Viele Selbständige kann man charakterisieren als "Do-it-yourself"- oder "selbst und ständig"-Menschen. Sie sind oftmals davon überzeugt, dass nur sie die Dinge auf die Art und Weise erledigen können, dass sie mit der angestrebten Qualität zufrieden sind. Wenn es um Geld geht, will ein überzeugter S-Mensch häufig nicht, dass sein Einkommen von anderen Menschen abhängt. Er will sich die Höhe seines Verdienstes nicht von anderen Menschen oder einer anderen Gruppe diktieren lassen.

Was Angst und finanzielle Unsicherheit angeht, wollen Selbständige, anders als Angestellte aus dem A-Feld, ihre finanzielle Situation selbst in die Hand nehmen.

Für Angehörige der S-Gruppe ist Geld nicht unbedingt das Wesentliche an ihrer Tätigkeit. Ihre Unabhängigkeit und die Freiheit, ihre Arbeit auf ihre persönliche Weise zu erledigen und als Experte in ihrem Fachgebiet anerkannt zu werden, ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Berufswahl und oftmals sogar wichtiger als die reine Bezahlung.

Anders als Angestellte arbeiten Selbständige nicht in einem System, sondern sie selbst sind das System.

Falls ein Selbständiger nicht arbeitet, bezieht er kein Einkommen. Er muss also ebenfalls aktiv für sein Einkommen arbeiten. Ein klassisches Beispiel für Selbständige sind Freiberufler wie Ärzte oder Anwälte.

Beide Felder auf der linken Seite des Quadranten zeichnen sich also unter anderem dadurch aus, dass die sich daran befinden Personengruppen aktiv ihre Arbeitsleistung gegen Geld tauschen. Sie arbeiten also entweder in einem System, oder stellen, im Falle des Selbständigen, selbst das System dar.


Der Unternehmer


Ein richtiger Unternehmer liebt es, sich mit cleveren Leuten aus allen vier Kategorien zu umgeben, Angestellte, Selbständige, Unternehmer und auch Investoren. Im Gegensatz zum Selbständigen, der es im Grunde nicht mag, Arbeiten an andere Menschen zu delegieren, da er der Meinung ist, keiner erledigt die Aufgaben so gut wie er selbst, delegiert ein „U“ sogar sehr gerne. Das wahre Motto eines Angehörigen der Gruppe „U“ lautet: „Weshalb sollte ich es selbst machen, wenn ich jemanden einstellen kann, der es für mich erledigen und es besser ausführen kann?

Echte Unternehmer können ein Jahr oder länger von ihrem Geschäft abwesend sein und es bei ihrer Wiederkehr profitabler und stärker vorfinden, als sie es verlassen haben. Im Vergleich dazu bei einem Selbständigen wird es wohl das Geschäft nach einem Jahr nicht mehr geben. Warum das so ist, ist schnell erklärt: Ein „S-Typ“ verfügt über einen Job und ein „U-Typ“ verfügt über ein System und stellt dann kompetentes Personal an, um das System am Laufen zu halten. Oder auch etwas anders ausgedrückt: In vielen Fällen ist der „S“ das System.

Ich nannte als typischen Selbständigen bereits den Zahnarzt. Da wir nun beim Unternehmer angelangt sind, folgt hier der Unterschied zwischen einem Unternehmer und einem typischen Selbständigen, hier dem Zahnarzt. Ein Zahnarzt absolviert eine jahrelange Ausbildung, um zu lernen, als eigenständiges System zu funktionieren. Wenn ein Patient Zahnschmerzen hat, geht er zum Zahnarzt. In den meisten Fällen kann der Zahnarzt die gesamte anfallende Arbeit selbst erledigen. Die Herausforderung: Wenn der Zahnarzt in Urlaub geht, wird sein Einkommen es ihm gleichtun. Unternehmer können für sehr lange Zeit in Ferien gehen, weil sie über ein System und nicht über einen Job verfügen. Wenn ein Unternehmer im Urlaub ist, fließen seine Einnahmen auch weiterhin in seine Kasse.

Hier noch ein recht anschauliches Beispiel, um den Selbständigen vom Unternehmer abzugrenzen. Vermutlich jeder Mensch, der gerne kocht oder grillt ist wohl der festen Überzeugung, dass er einen besseren Hamburger als McDonalds zubereiten könnte. Doch ich behaupte wohl niemand ist in der Lage, ein besseres unternehmerisches System als McDonalds aufzubauen. Einige Leute erkennen den Unterschied sofort, andere erkennen ihn an dieser Stelle (noch) nicht. Solltest du den Unterschied zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennen, denkst du sicherlich stark aus der der linken Seite des Cashflow-Quadranten heraus, bei der man sich mehr auf die Idee der besseren Hamburger-Zubereitung konzentriert.

Die Realität sieht wie folgt aus: Es gibt sicherlich eine grenzenlose Anzahl guter neuer Ideen, dazu noch unzählige Menschen, die tolle Dienstleistungen oder Produkte anbieten. Doch es existieren wohl nur recht wenige Menschen, die es verstehen, ein hervorragendes Geschäftssystem wie beispielsweise das von McDonalds aufzubauen.

Der Investor


Investoren machen Geld mit Geld. Sie müssen nicht arbeiten, weil ihr Geld für sie arbeitet.

Das I-Feld des Quadranten ist das Spielfeld für Reiche. Egal auf welchem Feld jemand sein Geld verdient: Wenn er hofft, eines Tages reich zu sein, muss er wohl letztendlich auf das I-Feld gelangen. Denn im I-Feld wird das Geld in Reichtum verwandelt.

Der Weg zum Investor führt über die finanzielle Sicherheit zur finanziellen Unabhängigkeit, in der man nicht jeden Tag seines Lebens damit verbringen muss, aufzustehen und für Geld arbeiten zu müssen. Man lässt, vereinfacht ausgedrückt, Geld für sich arbeiten.

Das alles geschieht natürlich nicht von heute auf morgen. Und es bedarf einer grundsätzlichen Anpassung der eigenen Einstellungen und Zielsetzungen.

Die meisten reichen Menschen beziehen über 70 Prozent ihres Einkommens aus Kapitalanlagen und weniger als 30 Prozent aus Lohn- und Gehaltszahlungen aus dem A-Feld des Quadranten. Und falls diese Personengruppe auf dem A-Feld operiert, dann mit großer Wahrscheinlichkeit als "Angestellte" in ihrem eigenen Unternehmen.

Den meisten Menschen ist sicherlich bewusst, dass es ratsam für ihre Finanzen wäre, Investieren zu erlernen. Das Problem ist jedoch, dass sie denken, dass Investieren riskant sei, doch Investieren ist nur dann riskant, wenn die finanzielle Bildung, Erfahrung und Beratung fehlt. Man muss lernen, wie man investiert. Das ist deshalb sehr wichtig, weil finanzielle Intelligenz der Schlüssel zu finanzieller Freiheit ist.

Investor wird man nicht von heute auf morgen. Tatsache ist: Diejenigen, die sich am meisten abrackern, bringen es nicht zu Reichtum. Wenn du finanziell frei werden willst oder dich zumindest zum Investor entwickeln möchtest, der nicht mehr für Geld arbeiten muss, dann solltest du damit beginnen zu Denken und zu Handeln wie ein Investor.

Denke unabhängig und folge nicht der Masse. Ein großer Vermögenswert der Reichen liegt darin, dass sich ihre Denkweise von der Masse abhebt. Wenn du tust, was jeder tut, wirst du das haben, was alle haben.

Wie kommst du nun von der linken Seite des Quadranten, auf der du entweder in einem System arbeitest oder selbst das System bist, auf die rechte Seite? Und wie wirst du zum Investor? Du musst zuerst einmal verändern, wie du denkst.


An dieser Stelle kann ich nur einen groben Überblick über das System von Robert Kiyosaki geben. Ich rate dir jedoch, dich eingehend mit seinem System zu beschäftigen, damit du noch in diesem Leben deine (finanziellen) Ziele erreichen kannst.


Herzlichst.


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