Im heutigen Blogartikel beantworten wir die Frage, ob wir einem „Roboter“ wirklich unser Geld anvertrauen können.
Denn heute möchte ich einen Einblick in das sogenannte Robo-Advisory geben.
Wir schauen uns dafür zunächst an, was ein Robo-Advisor genau ist, was er tut und wie er unsere Finanzlandschaft und vor allem die Art, wie wir zukünftig Geld anlegen verändern kann.
Die aus dem Bereich der Fintech stammende Bezeichnung Robo-Advisor setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern Robot, also Roboter und Advisor, was so viel wie Berater bedeutet.
Bei einem Robo Advisor handelt es sich um Computerprogramm, welches bereits heute vermehrt in der Vermögensberatung Anwendung findet.
In den USA schon weit verbreitet, finden wir in Deutschland ungefähr seit dem Jahr 2015 erste Robo Advisors im Einsatz.
Weltweit werden nach Branchenschätzungen rund 100 Milliarden US-Dollar von Robo Advisors verwaltet – davon 90 Prozent in den USA.
Bis zum Jahr 2020 sollen weltweit mehr als 8 Billionen US-Dollar von den digitalen Vermögensberatern verwaltet werden.
Das Ziel der meisten bisher eingesetzten Robo-Advisors ist es, die Dienstleistungen eines traditionellen Finanzberaters zu digitalisieren, zu automatisieren und in den entscheidenden Bereichen zu optimieren.
Dabei sollen Robo-Advisors durch ihre systematischen und größtenteils automatisierten Prozesse Sicherheit und optimale Beratungsergebnisse liefern.
Das Angebots-Spektrum sogenannter Robo Advisors ist heute bereits recht breit angelegt. Nicht alle eingesetzten Robo-Advisors bieten den selben Beratungsumfang.
Die Bandbreite reicht von der reinen Auswahlhilfe für Anleger bis hin zu vollwertigen Vermögensverwaltern, die alle relevanten Entscheidungen für den Kunden vollumfänglich verarbeiten.
So funktioniert - grob - ein Robo Advisor
Und so funktioniert - vereinfacht - der Anlageprozess mit einem Robo-Advisor: Der Anleger sitzt in der Regel zuhause und gibt über eine Eingabemaske im Internet seine Anlageziele, seine Risikopräferenz und die gemachten Erfahrungen mit Geldanlagen ein.
Entsprechend der Eingaben stellt die Software dann, basierend auf Programmierung und Algorithmen, ein Portfolio für den Anleger zusammen.
Nicht nur in der Presse wird bereits vermehrt davon gesprochen, dass Robo-Advisors die Finanzwelt fundamental verändern werden.
Wir schauen uns mal die Gründe an, die für einen flächendeckenden Einsatz dieser Beratungs-Roboter sprechen.
1.) Neue Möglichkeiten für Privatanleger
Bisher konnten Privatanleger bei der Geldanlage grundsätzlich zwischen drei Optionen wählen: Sie konnten sich an ihren Bankberater wenden.
Sie konnten selbständig ein Wertpapier-Depot eröffnen und eigenhändig in Einzelwerte an der Börse investieren.
Oder sie konnten in aktiv verwaltete Fonds oder passive Indexfonds investieren.
Eine vierte Möglichkeit, nämlich das eigene Vermögen professionell von einem Vermögensverwalter anlegen und verwalten zu lassen, steht in der Regel nur vermögenden Privatinvestoren offen, da hierbei oftmals hohe Mindestanlagebeträge aufgerufen werden.
Mit Hilfe eines Robo-Advisors haben nun auch Privatanleger die Möglichkeit, von einem aktiv gemanagten Portfolio zu profitieren.
2.) Niedrige Kosten
Viele Robo-Advisors investieren in passive Indexfonds, die geringere Gebühren haben als aktiv gemanagte Fonds. Des weiteren entstehen für die computergesteuerten Beratungs-Programme weit weniger laufende Kosten als für einen Berater aus Fleisch und Blut.
Damit kommen wir bereits zum dritten Vorteil.
3.) Transparenz
Robo-Advisors bieten ihren Kunden die für Anleger optimalen Produkte und Anlageformen heraus. Hierbei spielen persönliche - oder provisionsgestützte Präferenzen eines menschlichen Beraters keine Rolle.
Darüber hinaus bieten viele Robo-Advisors ihren Kunden über Online-Plattformen und Apps Zugang zu allen Daten und Informationen, sodass ihre Kunden die aktuelle Portfoliozusammensetzung, ihre Performance und ausgeführte Transaktionen jederzeit einsehen und nachverfolgen können.
4.) Emotionen
Was in vielen Bereichen unseres Lebens wohl als Nachteil gelten würde, ist im Bereich der Geldanlage eine wichtige und überaus positive Komponente: Das Fehlen von Emotionen
Es fällt unglaublich schwer, in Geldanlage-Dingen seine Emotionen und Gefühle auszuschalten.
Zahlreiche Studien belegen, dass emotionales Handeln den Anlegern immer wieder einen dicken Strich durch die Börsenrechnung macht. Genau davor soll ein Robo Advisor schützen.
Übermut, Gier, Angst oder Stress mit dem Ehepartner – all das ist ihm fremd.
Wir wird die Zukunft aussehen?
Wir beobachten mit Spannung die zukünftigen Entwicklungen in diesem Bereich. So viel ist bereits jetzt sicher: Am Schachbrett, im Flugzeug-Cockpit und im Operationssaal ist der Roboter dem Menschen bereits überlegen. Auch im Straßenverkehr wird er mit ziemlicher Sicherheit in ein paar Jahren das Kommando übernehmen.
Es gibt daher wohl keinen wirklich plausiblen Grund, warum er dies in Finanzfragen nicht auch schaffen könnte.
Herzlichst
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